Hallo liebe Frosch-kenner,
ich arbeite in einem Botanischen Garten und dieser hat vor ein Terra ( 150 X 100 X 100 ) mit C.cranwelli oder vorzugsweise C.ornata zu besetzen.
Wir denken so an 5 gleichalte Jungtiere.
Was haltet ihr von einem solchen vorhaben?
Gruß Tobias
Neues Terra im Botanischen Garten
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Re: Neues Terra im Botanischen Garten
Hallo Tobias,
ich hatte dir diese Frage ja schon per Mail beantwortet, da du sie noch einmal hier im Forum gestellt hast, stelle ich hier auch noch einmal meine Antwort rein:
Ich würde keine Gruppenhaltung in Erwägung ziehen. Eine Grupppenhaltung klappt während der Aufzucht noch relativ gut, wenn die Tiere in kleinen Abständen (anfangs alle 2-3 Tage, später alle 5 Tage) jeweils bis zur Sättigung gefüttert werden, wobei es da allerdings auch noch von Gelege zu Gelege sehr große Unterschiede bezüglich der Verträglichkeit gibt und man immer mal mit einem Verlust rechnen muss. Sobald die Frösche erwachsen sind, sollte man aber nicht öfters als 1-2x pro Monat füttern, da die Tiere sonst verfetten. Dadurch sind die Frösche phasenweise ziemlich hungrig und dann kann es verstärkt vorkommen, dass sie sich an ihren Mitbewohnern vergreifen. Das bedeutet nicht, dass der Mitbewohner komplett aufgefressen wird, meistens wird das Opfer von hinten geschnappt, nur zu einem Drittel ins Maul genommen und danach wieder ausgespieen - es stirbt aber bereits im Maul oder direkt danach am Blutverlust und an den Verletzungen der inneren Organe. Häufig wird deshalb Kannibalismus gar nicht als Todesursache erkannt, wenn ein Frosch tot im Becken liegt, nur bei genauerer Betrachtung kann man bauchseits die Kieferabdrücke des Täters erkennen, teilweise sind auch die Zehen des Opfers durch die Magensäure angefressen. Eine Vergesellschaftung kann wochen- oder monatelang gut gehen, aber irgendwann geht es dann halt doch schief.
Grundsätzlich neigt dabei C. ornata stärker zu Kannibalismus als C. cranwelli. C. ornata sollte allerdings auch deutlich kühler gehalten werden, also das müsste ev. dann auch je nach Standort des Beckens beachtet werden.
Bei euren Beckenmaßen dürfte es außerdem sehr schwer werden, die Tiere überhaupt wiederzufinden, da sie größtenteils vergraben sind.
Wenn ihr tatsächlich in das Becken Schmuckhornfrösche setzen wollt, würde ich euch empfehlen, z.B. mit Torfziegeln vorne 3 Bereiche à 50cm x 50cm abzutrennen, da reicht ja ein niedriges Torfziegelmäuerchen (ca. 30cm), ev. mit etwas Überhang, völlig aus, das man dann gut bewachsen lassen kann, da die Tiere nicht sehr geländegängig sind. Da könnte man dann in jedem Bereich einen Schmuckhornfrosch pflegen und man hätte gute Chancen, die Tiere hin und wieder zu Gesicht zu bekommen. Allerdings ist die Beckenhöhe größtenteils verschenkt, weil die Tiere wirklich nur im und auf dem Boden zu finden sind.
Ich würde auch keine artfremden Frösche oder Reptilien dazusetzen, C. cranwelli und C. ornata schnappen nach allem, was sich bewegt und haben eine ungeheure Kieferkraft.
Grüße
ich hatte dir diese Frage ja schon per Mail beantwortet, da du sie noch einmal hier im Forum gestellt hast, stelle ich hier auch noch einmal meine Antwort rein:
Ich würde keine Gruppenhaltung in Erwägung ziehen. Eine Grupppenhaltung klappt während der Aufzucht noch relativ gut, wenn die Tiere in kleinen Abständen (anfangs alle 2-3 Tage, später alle 5 Tage) jeweils bis zur Sättigung gefüttert werden, wobei es da allerdings auch noch von Gelege zu Gelege sehr große Unterschiede bezüglich der Verträglichkeit gibt und man immer mal mit einem Verlust rechnen muss. Sobald die Frösche erwachsen sind, sollte man aber nicht öfters als 1-2x pro Monat füttern, da die Tiere sonst verfetten. Dadurch sind die Frösche phasenweise ziemlich hungrig und dann kann es verstärkt vorkommen, dass sie sich an ihren Mitbewohnern vergreifen. Das bedeutet nicht, dass der Mitbewohner komplett aufgefressen wird, meistens wird das Opfer von hinten geschnappt, nur zu einem Drittel ins Maul genommen und danach wieder ausgespieen - es stirbt aber bereits im Maul oder direkt danach am Blutverlust und an den Verletzungen der inneren Organe. Häufig wird deshalb Kannibalismus gar nicht als Todesursache erkannt, wenn ein Frosch tot im Becken liegt, nur bei genauerer Betrachtung kann man bauchseits die Kieferabdrücke des Täters erkennen, teilweise sind auch die Zehen des Opfers durch die Magensäure angefressen. Eine Vergesellschaftung kann wochen- oder monatelang gut gehen, aber irgendwann geht es dann halt doch schief.
Grundsätzlich neigt dabei C. ornata stärker zu Kannibalismus als C. cranwelli. C. ornata sollte allerdings auch deutlich kühler gehalten werden, also das müsste ev. dann auch je nach Standort des Beckens beachtet werden.
Bei euren Beckenmaßen dürfte es außerdem sehr schwer werden, die Tiere überhaupt wiederzufinden, da sie größtenteils vergraben sind.
Wenn ihr tatsächlich in das Becken Schmuckhornfrösche setzen wollt, würde ich euch empfehlen, z.B. mit Torfziegeln vorne 3 Bereiche à 50cm x 50cm abzutrennen, da reicht ja ein niedriges Torfziegelmäuerchen (ca. 30cm), ev. mit etwas Überhang, völlig aus, das man dann gut bewachsen lassen kann, da die Tiere nicht sehr geländegängig sind. Da könnte man dann in jedem Bereich einen Schmuckhornfrosch pflegen und man hätte gute Chancen, die Tiere hin und wieder zu Gesicht zu bekommen. Allerdings ist die Beckenhöhe größtenteils verschenkt, weil die Tiere wirklich nur im und auf dem Boden zu finden sind.
Ich würde auch keine artfremden Frösche oder Reptilien dazusetzen, C. cranwelli und C. ornata schnappen nach allem, was sich bewegt und haben eine ungeheure Kieferkraft.
Grüße
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