Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Schmuckhornfrosch: Ceratophrys cornuta, Ceratophrys cranwelli, Ceratophrys ornata
...

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Quak
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Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Quak » Mittwoch 9. November 2011, 17:01

Hallo,

einige Leute haben mich wegen Haltungs- bzw. Gesundheitsproblemen bei ihren C. cranwelli über PN angeschrieben und, nachdem ich helfen konnte, ihre Erlebnisse leider nicht wie zugesagt auch noch im Forum für alle zugänglich gemacht. Deshalb hier mal kurz die wichtigsten Erkenntnisse von mir kurz zusammengefasst:

1) Temperatur: C. cranwelli sollte tagsüber schon 27-28°C und nachts 22-24°C zur Verfügung haben, damit der Stoffwechsel rund läuft und die Tiere zuverlässig fressen. Dabei sollte die Temperatur unbedingt dort gemessen werden, wo sich das jeweilige Tier auch tatsächlich aufhält! Es bringt nichts, wenn diese Temperaturen nur im Strahlungskegel eines Spots erreicht werden, das Tier aber in einer deutlich kühleren Ecke sitzt. Schmuckhornfrösche werden in der Regel einen sicheren -aber eventuell eben suboptimal temperierten Versteckplatz- einem optimal temperierten Plätzchen auf dem Präsentierteller vorziehen, d.h. sie verhalten sich nicht wie z.B. Bartagamen, die sich ihre Vorzugstemperatur durch gezieltes Aufsuchen von Strahlungswärme quasi selber dort abholen, wo sie zu finden ist.

2) Beleuchtung: Die Beleuchtungsdauer sollte 12-14 Stunden betragen, um den Tieren "Sommerzeit" zu simulieren. Eine Beleuchtungszeit von nur 8 Stunden simuliert "Wintertageslänge", was die Folge haben kann, dass die Tiere sich zum Überwintern dauerhaft eingraben und das Fressen einstellen.

Die Punkte 1) und 2) gelten für die Aktivitätsperiode, für die Überwinterung/Trockenruhe sind natürlich andere Parameter einzuhalten.

3) Fütterung: Vor allem Tiere frisch aus dem Handel haben manchmal Probleme, Insekten zu fangen und abzuschlucken. Möglicherweise liegt hier ein Calciumdefizit vor, das u.a. zu einer Kiefererweichung führt. Besonders in dem Fall -aber auch bei völlig gesunden Tieren- empfiehlt es sich, Stinte zu verfüttern: diese sind relativ weich, setzen sich nicht zur Wehr, lassen sich gut abschlucken und sind zudem von Natur aus aufgrund der enthaltenen Gräten und inneren Organe reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Gut geeignet sind auch Regenwürmer bzw. Stückchen von Regenwürmern, wobei man bei Würmern aus dem Anglerbedarf Vorsicht walten lassen sollte, da es hiermit verschiedentlich bereits zu Todesfällen kam.

Nicht verfüttern sollte man Fischfilet (nicht vollwertig) und nicht oder nur selten Mäuse (schwer- bis unverträglich).

Bitte auch folgendes beachten:

http://pacmanfrogs.de/home/index.php/sc ... isst-nicht


Grüße
Florian

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Ash
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Re: Häufige Haltungsfehler

Beitrag von Ash » Mittwoch 9. November 2011, 17:43

Hallo, Florian danke für deinen Beitrag, hab ihn angepinnt.
Gut geeignet sind auch Regenwürmer bzw. Stückchen von Regenwürmern, wobei man bei Würmern aus dem Anglerbedarf Vorsicht walten lassen sollte, da es hiermit verschiedentlich bereits zu Todesfällen kam.
Bei uns haben die "Zoofachhandlungen" und der Anglerladen denn gleichen Lieferanten.
Hab bis jetzt mit beiden Bezugsquellen keine schlechte Erfahrung gemacht. Vielleicht kannst du genauer darauf eingehen wobei man bei den Würmern acht geben soll?

mfg Stefan
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Quak
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Re: Häufige Haltungsfehler

Beitrag von Quak » Mittwoch 9. November 2011, 23:44

Hallo,

ich hatte vor Jahren selber mal Todesfälle bei Axolotln nach dem Verfüttern von gekauften "Angelwürmern", ein Bekannter von mir verlor mehrere Strumpfbandnattern dadurch und ich hab damals von ähnlichen Fällen auch mehrfach gelesen.

Die genaue Grund hierfür ist mir aber nicht bekannt. Hallmen und Chlebowy schreiben in ihrem Buch "Strumpfbandnattern", einige Arten der Gattung Eisenia wären giftig, und weisen darauf hin, dass auch das Substrat eine Rolle spielt, indem die Würmer leben.

Kann aber sein, dass dieses Problem heute so gar nicht mehr besteht. Früher gab es in den Läden ja nur die Würmer zum Angeln, da spielte es wahrscheinlich keine Rolle, ob die Würmer eine gesunde Kost darstellten oder nicht. Heute ist klar, dass auch ein Teil an Vivarientiere verfüttert wird, möglicherweise sind deshalb die Ansprüche andere.

Ich bin als gebranntes Kind in diesem Punkt halt weiterhin extrem vorsichtig. Mit selbst gesammelten Würmern hatte ich aber noch nie Probleme und die in Deutschland gefarmten -frisch von der Regenwurmfarm- sind offenbar auch gut verträglich.

Grüße
Florian

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Re: Häufige Haltungsfehler

Beitrag von Angel » Mittwoch 21. Dezember 2011, 08:25

Ich denke das es an der Werde liegt wo die Würmer drin sind, ich denke sie ist sehr Sauer?
Ich bin Anglerin und die Erde ist meistens so vollgeschleimt. :{}:
Wie ist das mit Würmer vom Komposthaufen oder Misthaufen?
Oder man besorgt sich Würmer und lässt sie ein paar Tage in einer anderen erde ihre Giftstoffe entsorgen? :{}:
Gefüttert habe ich solche Würmer noch nicht.

kai
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Re: Häufige Haltungsfehler

Beitrag von kai » Mittwoch 21. Dezember 2011, 09:32

Also ich Fütter fast alle meine frösche u Kröten ab und zu mit Würmern und sie vertragen es gut kauf sie bei Superwürmer hir ein Link wo ich von der Firma per e-mail bekommen hab da siht mann wer die Würmer ales Kauft und wie es in so einer Würm Farm so zu geht



http://www.wdr.de/mediathek/html/region ... -heute.xml


mfg Kai

Quak
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Re: Häufige Haltungsfehler

Beitrag von Quak » Mittwoch 21. Dezember 2011, 14:08

Hallo,

von denen habe ich heute auch eine Lieferung bekommen, macht einen sehr guten Eindruck.

Danke nochmal an Kai, der mir zuvor eine Portion Testwürmer überlassen hatte.

Mit dem pH-Wert der Wurm-Erde hat das nichts zu tun, der liegt normalerweise bei 6-7. Schon eher was mit den unterschiedlichen Arten, Mistregenwürmer z.B. sind nicht geeignet (wohl aber nur aufgrund des Geschmacks). Könnte mir zudem vorstellen, dass auch die offenbar teilweise extrem langen Lagerung der Tiere eine Rolle spielt, Kanadische Tauwürmer z.B. werden wild gesammelt, was bestimmt nur innerhalb weniger Wochen im Sommer möglich ist, sind aber praktisch das ganze Jahr verfügbar. Abgesehen davon werden/wurden bei Wildsammlungen teilweise sehr fragwürdige Methoden angewandt, z.B. das Austreiben der Würmer mittels Formaldehyd. Und früher wurde wohl auch vereinzelt mal Klärschlamm als Zuchtsubstrat verwendet.

Grüße

Quak
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Quak » Freitag 24. Februar 2012, 20:36

Hallo,

nachdem sich hier weiterhin zig Leute melden, weil ihre Frösche nicht fressen, hab ich mal den Titel meines Eingangsbeitrags geändert, vielleicht wird er ja so besser wahrgenommen.

Grüße

reloaded

Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von reloaded » Montag 17. Juni 2013, 06:54

Mein C. ornata hat sich gestern/vorgestern mal wieder ausgebuddelt. Offensichtlich passen die höheren Umgebungstemperaturen ihm jetzt besser. Ich muss da dringend was tun, GsD wird das Terrarienzimmer in den nächsten Monaten verlagert und da ist die Möglichkeit besser die hier empfohlenen Haltungsbedingungen zu optimieren.
Habe ihm gestern ein paar Stinte gegeben, die hat er auch gefressen. Er sieht auch sehr gut aus, nachdem ich ihn sehr lange Zeit nicht gesehen, sondern nur gehört habe, u. a. beim Anstupsen, weil ich wissen wollte, ob er o. K. ist.
Jetzt habe ich ja für meine Terrarienbewohner einer Fütterungsliste, man wird ja älter und muss wissen, wann wer gefüttert wurde, nicht dass ich zu oft füttere :^^:
Das Gute daran ist, dass ich dann auch mal nachschauen konnte. Gestern war Ende KW 24/2013. Zum letzten Mal was gefressen hatte er in KW 37/2012, d. h. vor 39 (!!!) Wochen. Er war ja ab und an mal kurz oben, wollte da aber nie etwas haben und immer wenn ich es tags drauf nochmals probieren wollte, war er wieder weg.
Wie gesagt, gut aussehen tut er, aber so eine lange Ruhezeit ist für mich schon erstaunlich.

Dragoon Gecko
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Dragoon Gecko » Samstag 12. Juli 2014, 11:26

Vielen Dank für diesen Post!
Als Erste-Hilfe-Maßnahme hat sich bei mir zudem ein Honig-Bad bewährt :-).
Lg, rebecca

Toni
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Toni » Donnerstag 16. Oktober 2014, 07:09

Hallo Leute!

Habe mir oben angeführte Zusammenfassung von Quak durchgelesen und nur bedingt auf Antworten gestossen...

Bei der Exotica diesen Sonntag (12.10.14) in St. Pölten habe ich einen Schmuckhornfrosch (ca. 5 cm Durchmesser) erworben. Mir wurde von 3 verschiedenen Verkäufern versichert, dass diese Fräsche bei Zimmertemperatur zu halten wäre, was sich bei mir auf etwa 21-23 Grad einpendelt.

Da der Frosch nicht gleich gefressen hat, habe ich natürlich recherchiert und bin auf die unterschiedlichsten Gründe gestossen. Der häufigste war die Temperatur... somit habe ich DI Abend für mein 30x30x30 Terrarium eine Wärme + Lichtlampe gekauft, und habe nun 28-29 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von mind. 80 %.
Ich hoffe, das ist nun nicht zu warm....

Wenn ich mit der Pinzette eine Wachsraupe bzw. Bienenmade vor sein Maul halte, schnappt er leider nicht danach. Mir kommt es mir vor, als ob er schneller atmet. Ab und an drückt er auch die Augen zu, was ja augenscheinlich ein Zeichen ist, dass er nicht mag... Womöglich hat er auch Angst vor meiner Hand und der Pinzette?
Habe auch versucht, die Wachsraupe einfach reinzulegen, doch selbst wenn sie 1 mm vor ihm liegt, verschmäht er sie nix§

Nicht, dass ihr glaubt, ich versuche ihn krampfhaft zu füttern - ich habe lediglich immer morgens und abends einen Versuch gestartet...

Wie lange sollte es nun dauern bis mein kleiner "Herkules" Nahrung zu sich nehmen sollte? Soll ich ihn mal ein paar Tage komplett in Ruhe lassen?
Laut Verkäufer (Animalfarm aus CZ) hätte der Frosch am Freitag die letzte Nahrung zu sich genommen, ...

Vielleicht bin ich ja auch nur zu ungeduldig (habe gehört, bei manchen hat es 2-3 Wochen nach Neuerwerb gedauert) und der Frosch braucht einfach nur mehr Zeit! Wann muss ich mir wirklich Sorgen machen? Verhungert schaut er noch nicht aus...

Habe als Tipp bekommen, Stint bzw. Heimchen zu versuchen.

Ich weiß, Fragen über Fragen, aber bin halt ein Anfänger in diesem Bereich, und möchte, dass es mein Frosch so schön wie möglich hat, denn man hört/lest fast überall was anderes...
Bitte um eure Hilfe bzw. Tipps! Vielen Dank schon mal!

LG
Toni

Quak
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Quak » Donnerstag 16. Oktober 2014, 18:42

Hallo Toni,

zunächst mal wäre es gut gewesen, wenn du dich vor dem Kauf gründlich informiert hättest, die Händler wollen primär verkaufen und haben deshalb oft wenig Interesse daran, dich durch Infos z.B. über kostspieliges Zubehör vom Kauf abzuschrecken. Teilweise haben die Händler aber auch schlicht keine Ahnung bezüglich bestimmter Tierarten.

Dass das Tier am Freitag davor noch gefressen hat, kann man glauben oder nicht. Wenn man sieht, wie viele Boxen mancher Händler auf dem Tisch stehen hat, dann kann ich mir selber nicht vorstellen, wie man da noch mit dem Versorgen rumkommen will.

Abgesehen davon sind die Importiere oft in einem sehr schlechten Zustand. Den sieht man den Schmuckhornfröschen leider nicht so einfach an, denn selbst ein Tier, das schon 6 Wochen lang nicht mehr gefüttert wurde, sieht aufgrund des gespeicherten Wassers immer noch propper aus, Jungtiere anderer Froscharten wären schon nach 3 Tagen nur noch Haut und Knochen. Solche Tiere haben dann meist keine Reservern mehr, um noch zu fressen und zu verdauen.

Aber nun zu dem was du machen kannst:

Zunächst würde ich das Tier in Quarantäne setzen. Dazu reicht z.B. eine kleine Faunabox, die statt Bodengrund 0,5cm Wasser enthält. Das Wasser muss täglich gegen frisches (temperiertes!) ersetzt werden! Das Wasser gibt dem Tier die Möglichkeit, seine Nieren gründlich zu spülen und so den Körper zu entgiften.

Wichtig ist dabei, dass die Temperaturen peinlich genau überwacht werden. Unter einem Strahler platziert, heizt sich die Box schnell auf, sodass eventuell Überhitzung droht. Wichtig ist auch, dass die Temperaturen nachts nicht zu stark abfallen. Deshalb z.B. auch morgens um 7:00Uhr die Temperatur messen, und zwar genau da, wo der Frosch sitzt!

Zur Fütterung: Wasser entfernen und ein dickes bewegtes Regenwurmstück (3-4cm lang) ins Becken geben. Und zwar ins andere Eck, also da, wo der Frosch nicht sitzt. Dann rausgehen und erst nach 2 Stunden wieder kontrollieren. Wenn der Wurm weg ist, prima, wenn er noch da ist, den Wurm entfernen und das Wasser wieder auffüllen und das ganze am nächsten Tag oder -noch besser- in der nächsten Nacht nochmal probieren. Dabei Wasserauffüllen nie vergessen!

Wenn der Frosch so schissig ist, würde ich einen Anfänger zunächst davon abraten, mit der Pinzette füttern zu wollen. Eine Wachsmade dürfte für einen 5cm-Frosch außerdem zu klein sein.

Ansonsten den Frosch so viel wie möglich in Ruhe lassen.

Bei weiteren Fragen einfach melden. Ein Bild vom Becken wäre für eine weitere Beratung auch ganz geschickt. Und Infos über den verwendeten Bodengrund usw.

Grüße

Quak
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Quak » Donnerstag 16. Oktober 2014, 18:45

Vergessen: Die Faunabox einfach im temperierten Terrarium platzieren. Aber Achtung, nicht im Strahlungskegel der Lampen (wg. Überhitzung). Ein derart kleines Becken wie deines ist allerdings sehr schwer zu klimatisieren.

Toni
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Toni » Freitag 17. Oktober 2014, 07:39

Hallo Quak!

Vielen Dank für deine Antwort!
Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht bei verschiedenen Händlern dort lang und breit durchgefragt hätte... natürlich hab ich nicht einfach den Frosch "blind" gekauft. Wie ich nun feststellen musste, gibt es generell sehr viele (unterschiedliche) Meinungen zur Haltung! Der eine sagt das, der andere sagt das, egal ob in der Tierhandlung, im Internet, in Foren, in Facebookgruppen oder sonst wo! Es ist schwer, die richtigen Informationen rauszufiltern...

Wie auch immer, mein Herkules hat gestern und heute gefressen :&&: :^^:

Ich denke, es lag einfach am Angebot des Futters.... herkömmliche Fleischmaden (ich bin Angler) hat er verschmäht, Bienenmaden bzw. Wachsraupen... hat er verschmäht. Grillen.... schon nach dem ersten einbringen der Grillen ist er ihnen hinterhergehüpft :^^:

Hätte jetzt noch ein paar Fragen:
- kann man die Beutetiere mehrere Tage im Terrarium lassen, oder sollte man sie rausgeben, um ev. einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden?
- wie gewöhnt man ihn am besten an die Pinzette? Möchte auch Stinte (wegen der Mineralien) verfüttern, aber das wird nur mit Pinzette gehen... oder schnappt er, wenn er sich noch besser eingelebt hat, ohnehin nach allem?
- wie oft sollte ich ihn füttern bzw. etwas anbieten?

Danke vielmals ;)

LG
Toni

Quak
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Quak » Freitag 17. Oktober 2014, 08:12

Hallo,

also dass man Ceratophrys cranwelli bei Zimmertemperatur halten kann, hab ich jetzt noch nirgends gelesen, wobei unter Zimmertemperatur dann ja auch noch immer jeder was anderes verstehen kann, ich kenn Leute, die haben 16-18°C in der Wohnung und andere, die haben 26-28°C.

Klar, Meinungen zu dem Thema gibt es viele, aber wenn man verschiedene Beiträge anschaut, wo Leute die Tiere erfolgreich gehalten haben (also nicht erst seit 3 Wochen einen Frosch sitzen haben), dann kann man doch eine Art Schnittmenge bilden.

Mit Anglermaden würdest du den Frosch wahrscheinlich umbringen, mir sind mehrere Todesfälle bei Reptilien und Amphibien in direkter zeitlicher Folge nach einer Fliegenmadenmahlzeit bekannt. Auch in der Literatur wird davor eigentlich immer gewarnt. Anglermaden als Schmuckhornfroschfutter hab ich jetzt auch noch nie gelesen.

Ich würde die Haltungsvorschläge trotzdem umsetzen, ich höre häufig von Leuten, dass neu gekaufte Frösche noch 2 Wochen getan haben und dann ging es bergab.

Zu deinen Fragen:

- Nein. In so einem winzigen Terrarium wie deinem würden ständig anwesende Futtertiere den Frosch stressen. Ein Gewöhnungseffekt tritt nicht ein.
- Bei mir gehen 99,9% meiner eigenen Nachzuchten schon beim ersten Mal an Stint, mit der Zeit geht es aber leichter, d.h. die Frösche lernen, die Hand + Pinzette mit Futter zu verbinden. Wenn es nicht klappt, liegt es meist am Agieren des Halters. Nimm eine lange Pinzette (20cm) und stups den Frosch mit dem Stint vorsichtig mehrfach seitlich am Kinn an, dabei mit der Hand von der Seite bzw. von vorne kommen und nicht von oben. Der Frosch darf aber nicht auf die Metallpinzette beißen! Dabei ruhig vorgehen und jede unnötige Störung unterlassen.
- Bei Jungfröschen alle 2-3 Tage. Bei adulten Fröschen reicht 1x pro Woche. Das setzt aber eine sättigende, vollwertige Mahlzeit pro Fütterungstermin voraus!

Grüße

Toni
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Re: Was tun, wenn mein Schmuckhornfrosch nicht frisst?

Beitrag von Toni » Freitag 17. Oktober 2014, 12:11

Hallo Quak!

Danke für deine Tipps und Informationen!
Werde sie dementsprechend umsetzen!

LG
Toni

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