Frosch will nicht von der Pinzette fressen

[Sunny]

Hallo,

wir sind neu hier, mein Frosch (Ceratophrys cranwelli) und ich! Ich habe ihn an Sylvester in der Zoohandlung gekauft, wo er schon über 2 Monate saß und ich dachte mir, es wird jetzt Zeit, dass er ein ordentliches Zuhause bekommt! Er ist seither ordentlich gewachsen (von ca. 6cm auf 8 cm, Gewichtszunahme von 52gr auf 90 gr) und macht überhaupt keine Probleme. Sitzt, frisst, wechselt Grube, sitzt, frisst, wechselt Grube..........Das einzige, was nicht klappen will: er nimmt nichts von der Pinzette. Das ist schade, da ihm dadurch schöne Futtertiere entgehen. Ich habe ihm 3 mal Stinte aufgezwungen, aber auf Dauer kann das so nicht ablaufen, denn es macht ihm Angst. Er duckt sich tief in das Substrat, so daß nur sehr schwer mit der Pinzette an ihn heranzukommen ist. Seitlich ans Maul drücken bringt nichts. Bewegungen mit dem Futtertier erst recht nichts. Mit Zophobas habe ich es auch probiert. Nichts zu machen. Es artet immer in eine Zwangsfütterung aus und das macht keinen Spass! Sylvester ist allerdings ein sehr geschickter Jäger. Er erbeutet Heimchen, Steppengrillen und Wüstenheuschrecken. Ich bestäube jedes 2. Futtertier mit Herpetal Amphib, das nimmt er problemlos. Er wird also nicht verhungern. Er jagt aber nur, wenn er sich unbeobachtet glaubt. Etwas schüchtern, der Gute. Ich würde ihm aber natürlich sehr gerne auch mal etwas anderes zukommen lassen, z.B.Regenwürmer, Rosenkäferlarven oder Stinte/Sardinen. Aber was tun? Kennt jemand einen Trick?
Danke für Eure Hilfe

[Quak]

Hallo,

gibt so Fälle, die wollen einfach keinen Stint von der Pinzette, bei meinen NZ kam auf 100 davon vielleicht einer.

Da würde ich dann nichts verzwingen, das macht keinen Sinn, das Tier kann auch ohne Stint ernährt werden. Höchstens nach der Trockenruhe kannst du es nochmal probieren, so eine Überwinterung wirkt oft stark appetitanregend. Mit Gewalt würde ich jedenfalls definitiv gar nichts machen, solange er selbstständig anderes Futter annimmt.

Probier doch noch Argentinische Waldschaben, Wachsmottenlarven und Schokoschaben aus, dann hast du die Palette noch etwas erweitert, außerdem kannst du 2-3 x pro Jahr (!) eine Maus entsprechender Größe verfüttern, falls du an lebende rankommst. Die Mäuse allerdings wirklich nicht öfters anbieten, in der Dosierung hab ich bislang keine negativen Erfahrungen gemacht, auf Dauer und regelmäßig verfüttert wären die aber für den Frosch nicht gesund.

Vielleicht wären auch Seidenraupen eine sinnvolle Erweiterung der Nahrungspalette, damit habe ich aber keine Erfahrung.

Ich würde die Futterinsekten allerdings in dem Fall nie pur verfüttern, sondern z.B. abwechselnd mit der Vitamin-/Mineralstoffmischung und mit zeriebenem Sepiaschulp. Letzteren kann man nicht überdosieren.

Grüße

[Sunny]

Danke für die schnelle Antwort! Wie ist das mit Schaben und Wachsmottenlarven? Vergraben die sich auch sofort im Substrat? Das war das Hauptproblem bei den Zophobas. Nachdem der Frosch sie nicht von der Pinzette nahm, habe ich sie halt mal vor ihm abgelegt. Aber so schnell kannst du gar nicht schauen, wie die im Untergrund verschwinden. Raupen bleiben oben, oder?

[Jessica G.]

Hey,
Hast du schonmal Handfütterung versucht? Als mein Frosch klein war habe ich das immer gemacht. Mittlerweile ist er mir bei Stinten zu gefräßig, als das ich ihn mit der Hand füttern würde.
Nun zu deiner Frage: Schaben vergraben sich nicht. Wie das mit Wachmottenmaden aussieht weiß ich nicht. Ich würde allerdings davon ausgehen,dass sie sich auch vergaben,denn in der Schachtel, wo sie drin sind,ist ja auch Substrat, in das sie sich vergraben. Die würd ich allerdings auch nicht so oft verfüttern. Ich würde dir Regenwürmer empfehlen, die du dann eben per Hand anbietest.
Viele Grüße

[Quak]

Hallo,

bei den Schaben kommt es auf die Art an, ob sie sich vergraben oder nicht, Schokoschaben vergraben sich nicht, Argentinische Schaben vergraben sich bei mir in trockenem, grobkörnigem Material dagegen schon, allerdings dauert das eine Weile, da hat ein Schmuckhornfrosch reichlich Zeit, zumal man hier ja eh in der Regel eher feineres, feuchtes Substrat verwendet. Wachsmottenlarven vergraben sich bei mir in keinem Bodengrund, das Substrat, in dem man die normalerweise bekommt, ist ja ein Futterteig. Allerdings nagen sich verpuppungsreife Wachsmotten durch allerlei Materialen durch.

Ansonsten kann man auch mal probieren, ob eine Fütterung von Zophobas, Regenwürmern u.a. in einer Futterschale gelingt, dazu kann man z.B. das leere Badebecken verwenden.

Grüße

[Sunny]

Hui, von Hand füttern! Das ist bei der Grösse des Mauls schon ein ambitioniertes Vorhaben! Dieser Frosch ist nicht mehr wirklich klein! Aber ich kann's ja mal probieren! Wenn ihr nichts mehr von mir hört, hat er mich gefressen! Vielleicht versuche ich es vorab noch mit Schokoschaben und Wachsmotten, bevor ich mir den Rest gebe. Danke euch für die Tipps!