Freilandterrarien für Amphibien

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Martin H.
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Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Donnerstag 30. Mai 2013, 11:32

Hallo zusammen,

nachdem in dem Gastrotheca thread Interesse an dem Thema gezeigt wurde, greife ich es hier in einem eigenen thread mal auf. Ich hatte schon in zwei anderen Foren das Thema angeschnitten, aber ein richtige Diskussion ist nicht aufgekommen. Mal sehen, ob es in einem reinen Froschforum anders läuft.

Der Vollständigkeithalber hier noch die threads aus den anderen Foren:

http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=92620

http://www.terrarienbilder.com/vb/amphi ... che-2.html

Zum Thema:

Viele Echsen und so manche Schlange dürfen eine Sommerfrische in einem Freilandterrarium verbringen. Da gibt es reichlich Berichte und Bauanleitungen zu (speziell für Chamäleons). Wie sieht es aber bei Amphibien aus? Für einheimische (Feuersalamander, Hyla aborea, Bombina variegata,…) müsste es ja das non plus ultra sein. Vielen nordamerikanische Arten (Hyla cinerea, Hyla gratiosa,…) dürfte dies auch gut tun. Für Bombina orientalis hab ich es auch schon gelesen. Phyllomedusa sauvagiie und Phyllomedusa azurea sind m.E. auch ein potentielle Kandidaten für eine Sommerfrische draussen.

Gibt es jemand, der seine Amphibien teilweise oder evtl. sogar ganzjährig draußen hält? Wenn ja, wie sehen Eure Terrarien dafür aus? Ich würde mich über Infos und Bilder dazu freuen!

Ich selber hatte letztes Jahr Phyllomedusa sauvagii im Spätsommer in einem Gazekäfig im Garten gehabt, damit sie UV Licht tanken können. Und momentan eine Gruppe Gastrotheca riobambae in einer Plastikbox mit Gazedeckel im Schatten stehen (waren phasenweise auch schon im Januar / Februar draußen). Letzteren dürfte es im Sommer draußen leider zu warm werden. In diesem thread >>klick mich<< kam die Idee auf, mit in dem Boden versenkten Pflanzsteinen einen Schacht zu machen, in dem es deutlich kühler ist und sich die Frösche bei Bedarf zurückziehen können.

Irgendwo habe ich einen Artikel über Rhinoderma in dem berichtet wird, dass sie in Bonn in Terrarien die im Freien stehen gehalten werden. Muss mir den Artikel mal wieder raussuchen und nachlesen, wie die Terrarien gestaltet sind.

So ein Terrarium >>klick mich<< nur reichlich mit Ästen, der ein oder anderen Pflanze und einer (Teil)bedachung als Regenschutz ausgestattet, könnte ich mich für die Haltung von div. Laubfröschen vorstellen, z.B. Phyllomedusa sauvagii.
Hier zwei threads zum Bau dieses Schlangenterrariums:
http://www.schlangengrube.de/modules/fo ... sc&start=0
http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=75097

Wie sieht es eigentlich mit Bufo alvarius aus? Die müsste man im Sommer doch gut in leicht modifizierten Landschildkrötenanlagen halten können. ...Nachbarshunde und Katzen sollten mit denen aber nicht spielen, könnte für sie tödlich enden. =;-)

Hier noch der Bericht zu den Schlangenterrarien. Die m.E. auch gut als Laubfroschbecken adaptierbar sind:
http://www.reptilob.de/care-D/outdoors1.html

Ein thread zu einem großen Freilandterrarium (mit Teich ca. 12m2) für einheimische Amphibien (Wechselkröten, Gelbbauchunken, Kammolche):
http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=82178

Im Alpenzoo in Innsbruck haben sie mehrere Freilandterrarien für einheimische Amphibien in den Hang gebaut. Vorne eine Glasscheibe, oben offen.

In diesem thread wird von Nesionixalus thomensis (und Bombina maxima) in der Sommerfrische berichtet:
http://www.froschfreunde.info/community ... eadID=1506


Wie ist Eure Meinung dazu? Ideen, Kommentare, Erfahrungen, Anregungen,...

Viele Grüße
Martin

Quak
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Quak » Donnerstag 30. Mai 2013, 13:28

Hallo,

ich selber hab bislang Kaulquappen von C. cranwelli, Chilenische Helmfrösche, Chinesische Rotbauchunken, Axolotl, Tigersalamander (neotenisch), Japanische Erdkröten und Japanische Laubfrösche -zeitweise- draussen gehalten.

Für die Axolotl und Tigersalamander hatte ich als Becken einen Hochteich mit 2m x 2m x 50cm (L x B x H). Problem war hier die Temperatur im Hochsommer, für die Tigersalamander wurde es deutlich zu warm.

Für die Chinesischen Rotbauchunken habe ich große, durchsichtige Plastikboxen (ca. 75cm x 55cm x 50cm) mit Deckel verwendet, wobei ich den Deckel mittig so ausgeschnitten habe, dass rings herum nur noch ein überständiger Rand von ca. 10cm verblieb. Das Becken stand bei mir auf dem Balkon und wurde deshalb nicht extra gegen Katzen usw. gesichert. Problem bei der Geschichte war ebenfalls die Gefahr einer Überhitzung im Hochsommer. Letztes Jahr hab ich die Unken deshalb wieder im Zimmer gelassen, ist einfach bequemer und die Unken scheint es nicht zu stören, die laichen auch nur drinnen ab.

Die Kaulquappen von C. cranwelli saßen letztes Jahr in weißen Plastikboxen mit ca. 70cm x 50cm x 40cm, die an den Seiten und am Boden zusätzlich isoliert waren. Nachts und bei schlechtem Wetter wurden die Becken mit einer Glasscheibe abgedeckt, nachts zusätzlich mit einer Styroporplatte. In jedem Becken war ein Regelheizer installiert, der sich bei Temperaturen unter 25°C automatisch anschaltete. Hat gut funktioniert, musste nur jeweils 1x Wasserwechsel machen, dank Wasserlinsen, Algen und Schwimmfarnen. Einziges Problem waren Fadenalgen in einem der Becken, die die Wasserzirkulation um den Regelheizer irgendwann so behindert haben, wodurch zeitweise ziemlich kalte Bereiche entstanden.

Die Chilenischen Helmfrösche saßen bei mir letztes Jahr testweise einzeln in ebensolchen Boxen mit Gazedeckel, für dieses Jahr ist ein Becken mit 2m x 2m x 50cm (L x B x H) in Planung, über dem ein Kleingewächshaus steht. Bin ganz froh, dass ich erstmal mit den kleinen Boxen einen Testlauf gemacht habe, die Boxen standen nämlich zuerst auf meinem Balkon, da haben die Frösche nachts aber einen derartigen Höllenlärm verursacht, dass ich sie mitten in der Nacht umsetzen musste. Im Schrebergarten war das dann kein Problem mehr. Da soll nun auch die große Anlage hin.

Für die Japanischen Erdkröten hatte ich erst eine große Freianlage geplant, hab dann aber nur 500m Luftlinie vom Standort eine mit parasitischen Fliegenmaden übersähte Erdkröte gefunden und wollte danach die Anlage auf alle Fälle fliegensicher gestalten, deshalb fiel sie dann kleiner aus, dafür aber mit Fliegengaze abgedeckt. Die Anlage ist rund, hat ca. 1m Durchmesser und steht komplett im Schatten. Diese Anlage werde ich dieses Jahr aber neu gestalten.

Die Japanischen Laubfrösche hab ich erst im Herbst letzten Jahres bekommen, die letzten schönen Tage von 2012 haben sie in Faunaboxen auf meinem Balkon verbracht, die zur Hälfte beschattet waren. Da bin ich noch am Überlegen, wie ich das dieses Jahr mache, aufgrund des bislang extrem miesen Wetters und der Tatsache, dass ich hier auf rund 550m wohne, bin ich da noch nicht so richtig in Freilandterri-Stimmung.

Coloradokröten hatte ich bislang noch nie draussen, die sind bei mir derart wärmeliebend und haben ja eh eine relativ hohe untere Letaltemperatur, sodass ich mir für diese Art maximal ein Gewächshaus oder einen Wintergarten vorstellen kann.

Grüße

Martin H.
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Samstag 1. Juni 2013, 15:10

Hallo Florian,

wie ich sehe, scheinst Du da schon einiges an Erfahrungen gesammelt zu haben! ...Bilder von dem ein oder anderen Becken hast Du nicht zufällig?

viele Grüße
Martin

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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Quak » Montag 3. Juni 2013, 21:57

Hallo Martin,

in meinem Beitrag über meinen Zuchtversuch von C. cranwelli vom letzten Jahr sind auf S.6 Bilder von der Freiland-Quappenaufzucht. Ansonsten müsste ich noch Bilder von dem Unkenbecken haben, aber die finde ich momentan leider nicht mehr. Falls die doch noch auftauchen, liefere ich sie nach. Die anderen Anlagen habe ich nicht fotografiert, waren auch immer eher praktisch als fotogen.

Grüße

Martin H.
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Samstag 22. Juni 2013, 08:07

Hi,

in einem anderen Forum hat jemand folgenden Link zu einer Seit mit Informationen zur Freilandhaltung und Überwinterung in einem Kellerfensterlichtschacht von Bombina variegata (Gelbbauchunke) gepostet:
http://www.gm-r.eu/extras/Haltungsberic ... egata.html

viele Grüße
Martin

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Ash
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Ash » Samstag 22. Juni 2013, 10:45

Hello, noch ein paar Bilder aus dem Alpenzoo

Unkenterrarium
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Laubfrosch
Bild

Seefrosch
Bild

Greets
Bild

kai
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von kai » Mittwoch 21. August 2013, 19:33

Hallo

Gerde gesehen wo ich nach was anderen suche die Voliere sind denk ich nicht schlecht für Größe Tiere zu mindest halten sie Jahre oder Jahrzehnte

Lonnemann Kleintiergerätebau Voliere

mfg Kai

reloaded

Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von reloaded » Montag 30. September 2013, 12:34

Martin,

Wie groß würdest du ein Freilandterrarium für Gastrotheca planen, damit sie's auch schön haben?

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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Dienstag 1. Oktober 2013, 08:34

Hallo Norbert,

ich würde es größer planen als ein Indoor-Terrarium. Zum einen, da ich draussen mehr Platz habe, zum anderen, da man dann eher unterschiedliche Bereiche mit Mikroklimata schaffen kann, so dass sich die Frösche ihren optimalen Platz aussuchen können. Über genaue Maße hab ich mir noch keine Gedanken gemacht.

viele Grüße
Martin

PS.: Hier noch ein Posting aus einem amerikanischen Forum über ein Outdoor-Terrarium in Florida für Laubfrösche:
http://www.frogforum.net/tree-frogs/249 ... post199875

reloaded

Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von reloaded » Dienstag 1. Oktober 2013, 12:31

Hallo Martin,

O. K. - danke für die Info und den Link. Ich mach' Donnerstag mal ein Foto von dem Eck, was ich mir so angedacht habe und mess' mal nach, was da möglich wäre. Das zeig' ich dann mal, dann hast du einen Eindruck und wir bekommen hier mal Stück für Stück was in den Thread rein.
Gerade da wäre meine seinerzeitige Idee mit den Pflanzsteinen ein Stück in die Erde rein auch gut umsetzbar denke ich.

Martin H.
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Freitag 27. Februar 2015, 17:04

Hi,

hier baut jemand gerade ein Freilandterrarium für Feuersalamander:

http://www.reptileforums.co.uk/forums/a ... oject.html

Quak
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Quak » Mittwoch 4. März 2015, 15:22

Hallo,

was meint ihr denn zu diesem Frühbeet: http://www.dehner.de/garten-gewaechshae ... ac=N511302 ?

Müsste sich doch sehr einfach zu einem Freilandterri umrüsten lassen.

Ärgerlich nur, dass sich hier temperaturgesteuerte automatische Fensteröffner wohl nicht installieren lassen, jedenfalls nicht die gängigen.

Grüße

Martin H.
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Mittwoch 4. März 2015, 17:06

Hi,

auf den ersten Blick sieht es interessant aus, allerdings bin ich über das "integriertes Netz" gestolpert. "Netz" klingt jetzt nicht sonderlich stabil. Wenn das nur so ein Fliegengitternetz wie aus dem 1 EUR Laden ist, kann man es vermutlich vergessen. Gegen Katzen und Co. brauch es m.E. schon eine Aluminium Gaze.

Ähnliche Frühbete (ohne Netz) mit Deckel der sich temperaturgesteuert öffnet findet man bei den Schildkrötenleuten. Evtl. lässt sich da nachträglich eine stabile Gaze einbauen.

Kennst Du das alte Frühbeet Terrarium von Ingo Kober? Der hatte da Smaragdeidechsen und Skinke drin:
http://sonyuserforum.de/galerie/data/me ... nterri.JPG
Infos u.a. hier:
http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=53274

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man fast billiger weg kommt, wenn man sich Alu-Vierkant-Profile aus dem Volierenbau besorgt. Da gibt es ja Lösungen um ein stabiles Gitter fest einzuspannen und Stangen mit Nuten für unterschiedlich dicke Platten.

viele Grüße
Martin

Quak
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Quak » Mittwoch 4. März 2015, 18:33

Hallo,

ja, darüber bin ich auch gestolpert, das schau ich mir in dem Laden erstmal an, bei uns im Dehner steht das aufgebaut da.

Das Ding ist nicht billig, hätte aber halt den Vorteil, dass man es mit leichten Modifikationen gleich so verwenden kann.

Die Öffner heben halt Fenster an, hier bei dem Modell müssen die Scheiben aber seitlich weggeschoben werden.

Die etwas besseren Frühbeete sind alle extrem teuer, für nur wenig mehr bekommt man bei uns schon Alu-Kleingewächshäuser mit knapp 4qm.

Grüße

Martin H.
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Re: Freilandterrarien für Amphibien

Beitrag von Martin H. » Donnerstag 5. März 2015, 11:55

Quak hat geschrieben: was meint ihr denn zu diesem Frühbeet: http://www.dehner.de/garten-gewaechshae ... ac=N511302 ?
Ich hab gerade gesehen, dass es dieses Frühbeet bei anderen Anbietern deutlich günstiger gibt:

145 EUR:
http://www.d-living.de/product.php?Merc ... tAodnW0AWQ

156 EUR:
http://www.mytime.de/product.php?Mercha ... wwodszwAQw

160 EUR:
https://www.stabilo-fachmarkt.de/juwel- ... /a-297042/

Ein recht ähnliches Modell für 130 EUR:
http://beta.westfalia.de/shops/garten/g ... 130-60.htm

Und hier gibt es noch eine Nahaufnahme von dem Netz:
http://media.dehner.de/main/juwel-frueh ... ct1000.jpg
...schwer zu sagen, wie stabil es ist. Bleibt wohl wirklich nur vor Ort ansehen.

Und noch ein paar weitere Infos zum Frühbeetbecken von Ingo Kober:
http://www.dghtserver.de/foren/showpost ... ostcount=7

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