Hallo,
man liest hier relativ häufig, dass es mit neu erworbenen Tieren Probleme bis hin zu Todesfällen gibt.
In vielen Fällen ist dafür der neue Besitzer verantwortlich, weil die gebotenen Haltungsbedingungen nicht ideal sind oder dem Neuerwerb nicht genügend Zeit zur Eingewöhnung gegeben wird.
In einigen Fällen liegt das aber sicher auch daran, dass die Tiere bereits beim Kauf krank oder zumindest angeschlagen waren. Ich hab z.B. selber schon erlebt, wie auf einer Börse bei rund 13°C Hallentemperatur von einigen Anbietern tropische Tiere ohne Zusatzheizung auf den Tisch gestellt oder bei Schneetreiben und Temperaturen um den Gefrierpunkt in einfachen Plastikboxen vom Auto zur Halle transportiert wurden. Dass derart behandelte Tiere später Probleme machen (können), dürfte eigentlich jedem klar sein. Und diese Liste ließe sich fortsetzen...
Wer Tiere kauft, sollte sich natürlich VORHER gründlich über deren Haltung informieren. Ich würde zudem jedem Einsteiger dringend empfehlen, sein Terrarium vor dem Kauf des Tieres hier im Forum von den anderen Usern quasi abnehmen zu lassen. Manchmal fallen einem "Kleinigkeiten" selbst gar nicht auf, die aber u.U. dann eine verheerende Wirkung entfalten können, was besonders deshalb ärgerlich ist, weil man diese leicht hätte vermeiden können, wenn man anderen rechtzeitig die Gelegenheit eingeräumt hätte, was dazu zu sagen.
Bei der Auswahl der Tiere sollte man sich Zeit lassen und wirklich nur Tiere mitnehmen, bei denen man ein gutes Gefühl hat. Dazu gehört auch, dass man mal einen Blick über das weitere Angebot des jeweiligen Verkäufers schweifen läßt, sieht hier alles sauber und gesund aus und ist alles ordentlich beschriftet und verpackt oder sind die Behälter versifft und auch Tiere in schlechtem Zustand zu sehen? Es macht wenig Sinn, irgendwo einen Frosch zu kaufen, der optisch einen guten Eindruck macht, wenn in dem Behälter daneben ein Tier in erkennbar schlechtem Zustand sitzt, denn die Tiere wurden aller Wahrscheinlichkeit nach ohne zwischenzeitliches Händewaschen umgesetzt, sodass in solch einem Fall Bakterien, Pilze oder Parasiten des kranken Tieres freie Bahn hatten.
Klar, manche der Frösche, um die es in diesem Forum geht, sind nur selten zu bekommen und da drückt man nur zu gerne mal ein Auge zu, wenn man das lange gesuchte Objekt der Begierde dann endlich in greifbarer Nähe vor sich hat, aber man sollte bedenken, dass letztlich nur ein gesundes Tier Freude bringt.
Sollten dann daheim doch Probleme auftreten, sollte man sich so schnell wie möglich nach Hilfe umsehen. Bitte nicht erstmal abwarten, ob sich die Sache von alleine gibt. Das Forum hier bietet hierfür eine gute Möglichkeit, kann aber einen angezeigten Tierarztbesuch nicht ersetzen.
Wenn klar ist, dass gesundheitliche Probleme neu erworbener Tiere nicht auf eigenes (Fehl-)Verhalten zurückzuführen sind, sollte man dem jeweiligen Verkäufer auf alle Fälle auch eine entsprechende Rückkopplung geben. Abgesehen davon, dass Verkäufer auf Börsen häufig sehr kulant reagieren, wenn ein unzufriedener Kunde -mit augenscheinlich wenig Eile- vor ihrem Stand erscheint, ist dieses Verhalten auch praktizierter Tier- und Artenschutz: Wenn sich mit kranken oder angeschlagenen Tieren kein Geld mehr verdienen läßt, wird mehr Wert auf die Tiergesundheit gelegt, was z.B. durch Nachzuchten statt Wildfängen, einen hygienischeren Umgang, tiergerechtere Bedingungen usw. erreicht werden kann.
Nebenbei: Das ganze sollte übrigends nicht als Plädoyer gegen Börsen verstanden werden, ich hab dort schon oft super Tiere von wirklich versierten Züchtern und Händlern erworben, und nicht jeder Verkäufer, von dem man ein krankes Tier erworben hat, ist gleich ein schwarzes Schaf der Branche, sowas kann auch bei bestem Wissen und Gewissen mal passieren, aber ich denke, je besser Börsen sind, desto weniger fundierte Einwände lassen sich dagegen von den Kritikern erheben.
Tierkauf - Rückkopplung geben
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